Wirtschaft

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Fakten/Daten



Zum besseren Überblick über die wirtschaftliche Situation sollen einige Fakten genannt werden.

  • 1992 wurde der argentinische PESO dem US$ angeglichen (1:1).

  • Zum Jahresende 1994 hatte Argentinien Auslandsschulden in Höhe von ca. 75 Mrd. US$.1 Bereits zum 30.09.95 waren diese auf 86,8 Mrd. US$ angestiegen2.

  • Fast die Hälfte der Entwicklungshilfe, die Argentinien in der Zeit von 1969 bis 1989 erhalten hat, wurde von der Bundesrepublik Deutschland geleistet.

  • 1988 gab es 216 Fernsehgeräte auf 1000 Einwohner.3

  • Argentinien exportiert hauptsächlich an Deutschland Fleisch, Ölsaaten, Tierfutter, Gemüse und Früchte.

    Landwirtschaft



Argentinien ist zweitgrößter Exporteur von Getreide und Ölsaaten auf der Erde (...). Der Ackerbau (...) wird vor allem durch die Bodengüte (Lößböden) des Ackerlandes, das etwa 10% des Landes umfaßt, und die klimatischen Bedingungen (feuchtwarm) begünstigt.“4



Etwa die Hälfte des ganzen Landes Argentinien ist allerdings von Weiden und Dauerwiesen bedeckt. Die Düngemittel für den Ackerbau stammen übrigens zu drei Vierteln aus dem Import. Die extensive Nutzung vor allem der Pampagebiete als Weideland für Schafe und Rinder führt dort zu einer enormen Desertifikation5 und so zu großflächiger Bodenerosion. Die Abholzung der (Regen-) Wälder zur Schaffung von Weideland führt zu einschneidenden Klimaveränderungen in diesen Zonen. Das Weiden der Tiere und der nun nackte Boden führen schließlich zu der Bodenerosion. Bereits die Abholzung der Regenwälder, ohne Wiederaufforstung, für den Export von Holz im vorigen Jahrhundert im Chaco hat dort schwerwiegende Folgen nach sich gezogen. Vor allem für die dort noch lebenden Ureinwohner, denen ihr Land weggenommen und damit die Lebensgrundlage entzogen wurde.

Die Größe der landwirtschaftlichen Betriebe sieht laut einer Statistik für Argentinien im Jahr 1970 wie folgt aus6: 58 % der landwirschaftlich genutzten Fläche gehört zu 2,6 % der Großbetriebe mit mehr als 2500 ha Betriebsfläche. In Deutschland braucht ein landwirtschaftlicher Betrieb zum Vergleich ca. 50 ha Fläche, um im Haupterwerb leben zu können (bei steigender Tendenz). In Argentinien teilen sich dagegen 41,2 % der Betriebe mit einer durchschnittlichen Größe unter 25 ha unter 1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche.


Besitzverteilung



Argentinien wurde (...) in riesige Landbesitzungen aufgeteilt, die nur einer kleinen Bevölkerungsgruppe gehörten und gehören.“7

    Sämtliche „Schlüsselindustrien“ Argentiniens, wie z.B. die Zementproduktion (Straßen- und Hausbau) sind im Besitz von ca. sechs Familienclans, die ihren wirtschaftlichen Einfluß auch bei politischen Entscheidungen geltend machen.




Zuletzt geändert: 22.03.2004, 00:50:50

1vgl. Munzinger-Archiv „Internationales Handbuch-Länder aktuell“ 26/95 Ravensburg 1995

2vgl. Bundesstelle für Außenhandelsinformation (Hrsg.): Nachrichten für den Außenhandel: Beilage „bfai Länderreport März 1996 Argentinien“

3vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): „Länderbericht Argentinien 1992“ Wiesbaden 1992

4Statistisches Bundesamt (Hrsg.): „Länderbericht Argentinien 1992“ Wiesbaden 1992 S.44

5Wüstenausbreitung

6vgl. Waldmann, Peter in Nohlen/Nuscheler „Handbuch der Dritten Welt“ Band 2 Südamerika Bonn 1992 S.154

7Zitat aus einem Reiseführer